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Ist eine Partnersuche über facebook sinnvoll?

Ist eine Partnersuche über soziale Netzwerke wie facebook sinnvoll?

Ist eine Partnersuche über soziale Netzwerke wie facebook, XING oder LinkedIn Sinnvoll und erfolgreich?

Wir wollten der Frage nachgehen ob facebook oder auch andere soziale Netzwerke  als Singlebörse geeignet sind. Schließlich kann man in den sozialen Netzwerken Gruppen einrichten, die sich ausschließlich an Singles richten.

Untersucht haben wir die zwei Netzwerke facebook und XING. Hierzu wurden 20 Profile in 10 Singlegruppen mit über 10.000 Kommentaren der Nutzer zu Post von Singles ausgewertet.

Das Ergebis dieser Untersuchung ist äußerst ernüchternd.

Die meisten Single Gruppen sind keine offenen Gruppen. Der Gründer der Gruppe legt die Spielregeln fest, die zu einer Aufnahme und auch für den Verbleib in der Gruppe eingehalten werden müssen. Meist wird die Gruppe von mehreren Moderatoren betrieben, bzw. kontrolliert, nicht nur vom Gründer.

Im Wesentlichen sind die Spielregeln fast identisch.
• Man muss Single sein.
• Man darf sich nicht politisch oder rassistisch äußern.
• Man darf niemanden beleidigen.
• Man darf keine Werbung für Produkte oder Dienstleistungen machen.
• Manchmal gibt es auch Altersbeschränkungen oder andere zusätzliche Verbote und Gebote oder auch regionale Vorgaben.

Verstößt man gegen die Gruppenregel, bekommt man eine Abmahnung, im Wiederholungsfall kann man aus der Gruppe ausgeschlossen werden.

Klingt alles ganz gut und vernünftig, nur die Realität in der Gruppe ist eine andere.
• Manche Gruppenmoderatoren machen Werbung, Mitglieder dürfen das nicht.
• Was eine Beleidigung ist, wird teilweise sehr weit und großzügig ausgelegt, unserer Meinung nach viel zu großzügig.
• Ist man dem Gruppenmoderator zu unbequem, wird man auch schon mal mit einem konstruierten Verstoß gegen die Gruppenregeln ausgeschlossen.
• Gruppenmitglieder, die den Gruppenmoderator sympatisch sind, dürfen auch Mitglied bleiben, obwohl sie keine Singles mehr sind oder auch etwas mehr beleidigen als andere dem Moderator unsympathische Mitglieder.
• Bist Du selbstständigund und hast eine eigene facebookseite, hast du bei manchen Gruppen schon gegen das Werbeverbot verstoßen, selbst wenn du gar keine Werbung in der Single Gruppe gemacht hast. Anscheinend sind erfolgreiche Menschen da nicht erwünscht.

Die Erste Regel in sozialen Netzwerken lautet also:

„Stelle Dich mit den Moderatoren gut“

Das ist für geradlinige Menschen oder Menschen mit einem hohen Gerechtigkeitssinn nicht einfach.

Die Gruppendynamik

Es gibt große und kleine Gruppen, besonders aktive und besonders inaktive Gruppen. Manche Gruppen schwören auf Unterhalter/innen. Sie sind dazu da einen erhöhten Verkehr in der Gruppe zu gewährleisten. Sie posten Provokantes, Witziges oder auch nur Blödsinn. Was, ist eigentlich egal, die Hauptsache die Mitglieder reagieren, kommentieren oder liken. So wird eine aktive Gruppe teilweise vorgetäuscht. Solche Gruppen wachsen dann und stellen noch mehr Unterhalter an.
Das bedeutet aber für den einzelnen Single, dass er sehr aktiv sein muss. Die Beiträge mit den höchsten Resonanzen erscheinen beim Öffnen der Gruppe oben. Will man also von anderen Singles wahrgenommen werden, muss man viel posten, auf Kommentare und Likes möglichst schnell antworten, um viel Verkehr zu einem Post zu produzieren. Das kann sehr anstrengend und zeitraubend sein. Aber so funktioniert die Gruppendynamik.

Deswegen lautet Regel zwei:

Viel posten und schnell auf Kommentare und Likes antworten.

Missachtet man diese Regel, wird man in den sozialen Netzwerken gar nicht wahrgenommen.

Was postet man?

Das ist eine nicht einfache Angelegenheit und darf unter keinen Umständen unterschätzt werden. In diesem Punkt kann man am meisten falsch machen.

Hier einmal die Regel drei zum Anfang des Kapitels, die etwas umfangreicher ausfällt:

Postet nur Harmloses, Unwichtiges, Gewöhnliches, nichts Auffälliges.

• Männer dürfen auf keinen Fall tolle Autos, teure Uhren, Bilder im Anzug und Krawatte, eine schicke Wohnung oder Einrichtung, nicht mal den neuen Kaffeeautomaten oder irgendetwas posten, was auch nur im entferntesten nach Reichtum aussehen könnte. Dabei ist egal, ob man für diesen vermeintlichen Luxus sehr lange sparen musstet, ob es nur teuer aussieht oder wirklich teuer war.

• Für Frauen gilt das für Männer gesagte auch. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass sie auch nicht besonders gut aussehen dürfen. Also toll geschminkt oder eine schicke Frisur solltet Ihr nicht posten. Eine Todsünde ist es jedoch ein Bild von einer schlanken Frau in einem kurzen Rock, vielleicht auch noch mit halterlosen Strümpfen oder ein adrettes Kleid mit einem Dekolletee zu posten. Es genügt eigentlich schon nur schick und adrett auszusehen um gegen diese Regel zu verstoßen. Besonders tief ausgeschnitten muss das Dekolletee auch nicht sein.

Verstoßt Ihr gegen diese Regel, werdet Ihr keine Freude an Eurer Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk haben.

Es beginnt ganz subtil und harmlos, auf den ersten Blick fast nicht als Kritik zu erkennen. Kommentare wie:

• „Die Küche ist aber sehr steril.“
• „Ich würde mich nicht trauen so etwas im Büro zu tragen.“
• „Der oder die ist aber nicht mein Typ.“
• „Wird in der Küche überhaupt gekocht?“
• „So ein teures Auto braucht man doch kein Mensch.“
• „Ich finde, zu bist zu stark geschminkt.“
• „So einen kurzen Rock würde ich mich nicht trauen zu tragen.“

Sind die ersten versteckten Kritiken gepostet, wagen sich die Nutzer der sozialen Netzwerke mehr, leider auch in Singlegruppen. Die „Kritik“ wird deutlicher und schärfer. Man ist ja nicht alleine mit seiner Kritik, kann man ja sehen. Es folgen Kommentare wie:

„In welchem Möbelhaus hast Du denn das Bild für Deine Küche gemacht?“
„Der oder die muss es aber notwendig haben so mit der Einrichtung zu protzen“
„Er sucht doch bestimmt nur eine Köchin für seine Küche.“
„Hast Du die Brüste machen lassen.“
„Was haben denn Deine Brüste eigentlich gekostet?“
„Igitt, man sieht ja, dass Du keinen BH trägst.“
„Frag sie doch mal nach, ob sie auch kein Höschen anhat.“

Ist dieses Niveau erst einmal erreicht, werden die Kommentare richtig bissig, böse und gemein. Es gibt kein Halten mehr. Das hat dann aber auch nichts mehr mit „Kritik“, sondern nur noch mit Neid, Missgunst und Bösartigkeit zu tun. Es gipfelt in Kommentaren wie:

„Du siehst richtig nuttig aus.“
„Wie viel verlangst Du denn für ein Date?“
„So eine Schlampe würde ich nicht einstellen, oder setzt Dich Dein Chef für spezielle Kundenbetreuung ein?“
„Der Looser protzt sicher nur mit Dingen die ihm gar nicht gehören, um die Damen hier zu beeindrucken.“
„Schaut Euch doch mal den Typen genau an. Den würde ich nicht mal mit dem Arsch anschauen, selbst wenn er Millionen auf dem Konto hätte.“
„Wahrscheinlich ist er Alkoholiker, deswegen ist er schon seit 5 Jahren Single.“

Das sind alles reale Kommentare aus nur einer Woche facebook und XING, die wir wortwörtlich wiedergegeben haben. Übrigens hat auch kein einziger Moderator eingegriffen und die Beleidigungen unterbunden. Warum auch, solche Kommentare ziehen weitere Kommentare nach. So wird Traffic produziert, was die Gruppe lebhaft und interessant erscheinen lässt.

Überrascht hat uns, wie unverschämt User ander Singles abwerten, ohne diese auch nur ein bisschen zu kennen. Ganz offensichtlich greift hier der psychologische Begriff der Spiegelung. Man überträgt die eigenen persönlichen Mängel auf andere, um selbst besser dazustehen. Sie verkennen dabei, dass ein normal denkender Mensch diesen Persönlichkeitsmangel mindesten intuitiv erkennt und sich von solchen Menschen fernhält.

Haben die beschimpften User vielleicht doch ein bisschen die Kommentare verdient? Wir können Euch versichern, dass kein einziger User und keine einzige Userin, diese doch sehr heftigen Kommentare provoziert oder verdient hat.

Sie haben nur gegen die oben beschriebene Regel drei Verstoßen. Sie sahen alle einigermaßen gut und gepflegt aus, und haben den Anschein erweckt erfolgreich zu sein oder etwas aus der Masse herauszustechen.

Natürlich gab es auch vereinzelt positive Kommentare. Natürlich gab es auch einzelne User, die diese gehässigen Kommentare nicht gut geheißen haben. Sie wurden aber im wahrsten Sinne des Wortes von der Masse niedergebrüllt oder Sie wurden dann selbst zur Zielscheibe des Pöbels.

Fazit dieser Untersuchung der sozialen Netzwerke als Single Börse

• Die schlimmsten und heftigsten Kommentare haben wir auf facebook gefunden. Bei XING geht es marginal etwas gesitteter zu.

• Um in den sozialen Netzwerken wahrgenommen zu werden, ist ein enormer Zeitaufwand nötig. Täglich mehrere Stunden.

• Wenn Ihr erfolgreich seid, gut ausseht, Euch modisch oder sexy kleidet, also wenn ihr Euch nur ein wenig von der grauen Masse abhebt, lauft ihr Gefahr, sehr schnell und sehr gründlich beleidigt zu werden.

• Der Neid der anderen User und die Schnelligkeit, mit der dieser Neid über persönliche Beleidigungen zum Ausdruck gebracht wurde, hat uns überrascht. Schließlich sollte es hier um gleichgesinnte Menschen gehen, die sich alle von ihrer Besten Seite zeigen sollten, um einen neuen Partner zu beeindrucken. Das haben wir so in einer großen Vielzahl der Posts absolut vermisst.

• Leider mussten wir auch feststellen, dass selbst in den Singlegruppen ein erheblicher Neidfaktor vorhanden ist. Die vermeintliche Anonymität tut ihr Übriges. Öffentlich flirten traut sich hier sowieso fast keiner. Tut man es doch, wird man sofort selbst zur Zielscheibe.

• Im realen Leben könnt Ihr Neider sehr schnell eliminieren und vor allem Neider können sich nicht innerhalb von Stunden drastisch vermehren.

• Auch in Singlebörsen tritt dieses Neid- und Beleidigung- Phänomen nicht auf. Dort hat man immer nur Kontakt zu einem Partner. Ist der auf Euer Auto oder Euren Minirock nicht gut zu sprechen, vermehrt er sich nicht und kann keinen Schaden anrichten.

Das klare Fazit dieser Untersuchung:

Einen Partner über die sozialen Netzwerke zu finden ist die schlechteste aller Alternativen mit der großen Gefahr für weniger selbstbewusste Menschen ihr Selbstvertrauen weiter zu dezimieren. Jede ander Form der Singlesuche ist erfolgversprechender, weniger zeitaufwendig und weniger nervenaufreibend.

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